Mittwoch, 8. Februar 2017

Peter Hultqvists stiller Staatsstreich

Es ist wirklich empörend, welche Schleichwege benutzt werden, um das Volk ins Verderben zu führen. Still und heimlich eine Streitmacht aufzustellen - natürlich gegen Russland und China -  der NATO zu unterstellen und dann noch unter  Führung britischer Militärs, die genau wie die Amerikaner seit dem 1. Weltkrieg keinen richtigen Krieg mehr gewonnen haben. Ein wahrhaft Erfolg versprechendes Unternehmen!

Stefan Lindgren
7. Februar 2017


Aus dem Schwedischen: Einar Schlereth
Peter Hultqvist wird in die Geschichte eingehen als derjenige, der endgültig die Allianzfreiheit begrub. Hier ist das Resultat von Schwedens erstem Krieg seit den Tagen von Karl XIV Johann.
Finnland und Schweden überlegen, sich der Eliteeinheit JEF, der Joint Expeditionary Force, anzuschließen.
Da hat man sich eine listige Methode ausgedacht, die schwedische Verteidigung an NATOs ‚bandvagn‘ [schwed. Erfindung eines zweigetielten, schwimmfähigem Kettenfahrzeug, das für militärische und zivile Zwecke eingesetzt wurde. D. Ü.] anzukoppeln, ohne eine mühselige NATO-Diskussion oder Volksbefragung durchlaufen zu müssen.
schwedischer 'bandvagn'

Ein stiller Staatsstreich gegen die schwedische althergebrachte Neutralität.
Die britische Expeditionsstreitmacht begann man 2012 aufzubauen und sie soll in der ersten Etappe 10 000 Mann stark sein. Sie ist gedacht für einen separaten Einsatz oder zur Unterstützung der NATO, EU oder einen UN-Auftrag wo immer in der Welt.

Die Streitmacht soll Flugzeug- und Marine-Einheiten sowie Bodentruppen enthalten und soll von britischen Befehlshabern geführt werden. Andere Teilnehmer sollen Spezialtruppen und -Einheiten beitragen.

Laut einer Absichtserklärung von Dänemark, Estland, Lettland, Litauen, Holland und Norwegen soll die JEF vor 2018 voll einsatzfähig sein, aber sie kann auch jetzt schon bei Bedarf eingesetzt werden.

Der Versuch, Schweden und Finnland in das Projekt mit hineinzuzerren, baut auf den „geglückten“ Erfahrungen im Afghanistan-Krieg auf - ein 16-jähriger Krieg mit dem Ergebnis, dass in großen Teilen von Afghanistan Anarchie herrscht. Abgesehen von den unschätzbaren menschlichen und ökonomischen Werten, die verschwendet wurden.

Als Schweden in die ISAF gelockt wurde, geschah das durch einen Direktkontakt zwischen der britischen Armee und dem damaligen schwedischen Verteidigungsminister Björn von Sydow. Unter der Vorspiegelung, dass es sich um einen UN-Auftrag handle, wurde eine erste Einheit bewilligt die mit den Briten zusammenarbeiten sollte. Erst allmählich kam heraus, das das Ganze eine NATO-Operation war ohne Erlaubnis der UNO.

Schwedens Verteidigungsminister Peter Hultkqvist ist begeistern von den Plänen, an der mini-NATO teilhaben zu dürfen.
Er hat (genau, wie es im vorigen Afghanistan-Krieg geschah) eine „Sonder-Mitteilung“ seitens des britischen Verteidigungsministers erhalten, in der die Vorteile mit einem JEF-Anschluss ausgemalt wurden.
Das Ganze beginnt mit einer Betrügerei und soll offenbar auch so weitergehen.
Statt die selbstverständlichen Fragen zu einer JEF- Zusammenarbeit zu stellen, scheint Hultqvist das Ganze als einen Weg zu betrachten, die Bürgerlichen für eine mini-NATO-Lösung zu gewinnen.

JEF wird eine mini-NATO in der NATO, aber was ist der Sinn mit einer solchen Aufteilung, müsste Hultkvist sich fragen. Welchen Sinn macht es, Frankreich und Deutschland auszuschließen, die beiden Länder, die sich konsequent außerhalb der Irak-Invasionen stellten? [Hinter 'konsequent' möchte ich gerne ein paar große Fragezeichen setzen. D.Ü.]

Was hat es außenpolitisch zu bedeuten, dass Schweden eine britisch geführte Streitmacht stärkt in einer Situation, wo die Briten die EU verlassen und stattdessen sich zum Brückenkopf der „transatlantischen Verbindung“ machen, zum wichtigsten Satrapen der USA in Europa?

Wie wird das Verhältnis zwischen JEF und NATO aussehen, wenn der überwältigende Teil der bestehenden Truppen dem NATO-Oberkommando untersteht?

Peter Hultqvist sagt, dass ein Regierungsbeschluss in der Frage erst aktuell wird, wenn die Armee Unterlagen vorbereitet hat und die Frage mit Finnland diskutiert wurde.

Das schwedische Volk zu befragen, steht nicht zur Debatte.
Der Superschwindler Hultqvist verfolgt energisch seinen Weg verbrecherischer Ruhmsucht, um sich in den Geschichtsbüchern zu verewigen als der, der endgültig die schwedische Allianzfreiheit begrub.


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