Freitag, 26. Dezember 2014

Wie eine Frau - noch dazu eine Indigena - einen US-MULTI besiegte


Sarah Lazare
22. Dezember 2014
Aus dem Englischen: Einar Schlereth

Acuña de Chaupe ist glücklich vor der Blauen Lagune (Photo: Jorge Chávez Ortiz)
Mehr als drei Jahre weigerte sich die indigene peruanische Bäuerin Acuña de Chaupe, einem US-Multi zu erlauben, auf ihrem Land ein Tagebau-Goldmine einzurichten. Sie widerstand mehrmaligen gewalttätigen Versuchen durch Unternehmens- und staatliche Agenten, sie hinauszuwerfen.

Am Mittwoch erlebte sie endlich den Sieg, als ein Berufungs-Gericht eine Klage der Yanacocha Mine - die zu 51 % der colorado's Newmont Mining Corporation gehört - mit der versucht wurde, die Familie zu entfernen und einzusperren, weil sie ihr eigenen Land "invadierte".

Dieses Urteil ist ein wichtiger Sieg in einem Fall, der ein wichtiger Punkt des örtlichen Widerstands gegen die multinationale Ausplünderung geworden ist.
1994 baute Acuña de Chaupe und ihre Familie ihr Haus in Tragadero Grande in der Region Cajamarca in der Nähe des Blauen Sees von Celendin. Diesen See begehrte man, um die Tagebau-Goldmine Conga Gold Mining anzulegen, eine Erweiterung derjenigen von Yanacocha.

Diese Mine wird heftig von den Bauern, Arbeitern und indigenen Menschen in der Region bekämpft. Sie protestierten gegen den Abbau der Ressourcen, die Ausbeutung, die Vertreibung und die Umweltschäden durch Massen-Märsche und Generalstreiks.

Als Yanacocha 2011 versuchte, das Land von Acuña de Chaupe zu kaufen, lehnte sie ab, um die Umwelt und das Heim ihrer Familie zu schützen.

"Ich bin zwar arm. Ich bin Analphabetin, aber ich weiß, das unsere Bergseen unser wahrer Schatz sind," sagte Acuña de Chaupe vor zwei Jahren dem New Internationalist Magazine. Von dort bekomme ich frisches und sauberes Wasser für meine Kinder, für meinen Mann und meine Tiere!"

Acuña fuhr fort: "Und dennoch erwartet man von uns, dass wir unser Wasser und unser Land opfern, damit Yanacocha das Gold in ihr Land schleppen können. Sollen wir still dasitzen und zuschauen, wie sie unser Land und Wasser vergiften?"

Darauf folgte eine Kampagne der Einschüchterung des Unternehmens mit Hilfe von privaten Sicherheitsdiensten und dem peruanischen Staat.

Acuña berichtet, dass sie und ihre Familie drei gewalttätige Versuche des Unternehmens mit Hilfe der Polizei und Militär erlebt habe, sie zu vertreiben. Einmal wurden Acuña und ihre Tochter bewusstlos geschlagen und ihr Sohn wurde ins Krankenhaus gebracht.

Das Schicksal von Acuña de Chaupe und ihrer Familie weckte Empörung und Unterstützung von regionalen und internationalen Organisationen, wie der Frauenbewegung in Peru und von World March of Women.Auf dem jüngsten People's Summit in Perus Hauptstadt Lima haben Klima-Verteidiger eine große Solidaritäts-Veranstaltung für Acuña de Chaupe gemacht.

Als Acuña de Chaupe sich weigerte nachzugeben, verklagte Yanacocha sie und ihre Familie, dass sie illegal ihr eigenes Land besetzten. Im August verurteilte ein Richter vier Mitglieder der Familie zu "einer zwei Jahre und acht Monate Gefängnis, weil sie nicht das Land räumten, die ausgesetzt wurde", wie Telesur berichtete. "Der Richter befahl auch, dass die Familie 2000 $ Strafe zahlen sollte."

Das Urteil vom Mittwoch jedoch lehnte alle diese Urteile ab. "Ich möchte den Richtern von Cajamaraca danken, weil sie unparteiis waren und Gerechtigkeit übten und dass sie nicht zuließen, dass wir, die das Land bearbeiten, durch Yanacocha leiden müssen," erklärte Acuña de Chaupe nach dem Freispruch. "Ich bete zu Gott, dass er sich um sie kümmert. In den vier Jahren, die dieser Prozess dauerte, haben mich viele Behörden gequält, diffamiert und verfolgt. Aber wir haben auch gute Behörden."


Quelle - källa - source

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