Dienstag, 26. November 2013

Die EU verlor die Schlacht um die Ukraine


Ich halte es für wichtig, die russische Sicht besser darzustellen, als es in unseren Mainstreammedien geschieht, die sich alle nur noch mit Schaum vorm Maul äußern können. Siehe auch den gestrigen Beitrag von Russianmoscowlady.

Stefan Lindgren
25. November 2013


Aus dem Schwedischen: Einar Schlereth

Am Donnerstag beschloss die ukrainische Regierung, die Verhandlungen über den Beitrittsvertrag mit der EU aufzuschieben. Präsident Viktor Janutschowski schlägt gleichzeitig Dreiergespräche zwischen Russland, Ukraine und EU vor.

Viktor Janukowitsch
Von den sechs ehemaligen Sowjetrepubliken, die eine Partnerschaft mit der EU eingingen, ist die Ukraine mit ihren reichen Mineralressourcen, ihrer großen Landmasse und ihren 46 Millionen Einwohnern immer das Hauptziel der EU gewesen.

„Der Beschluss der Regierung beruht auf ökonomischen Gründen,“ erklärte Ukraines Premierminister Nikolai Asarow im Parlament bereits am Freitag. „Der Beschluss hat jedoch taktischen Charakter und ändert nicht unser strategisches Ziel,“ sagte er.

Ukraines Führung hat ganz einfach eingesehen, dass der Verlust der Märkte in der von Russland geführten Zollunion ein Verhängnis für die Wirtschaft Ukraines wäre. Mehr als 60 % von Ukraines Export geht in die frühere Sowjetunion und der würde stark schrumpfen durch einen EU-Beitritt.

Asarow sagte, dass die Angaben, die EU hätte 20 Mrd. Euro als Unterstützung für die Ukraine, falsch seien. Man habe im höchsten Fall 1 Mrd. Euro versprochen. Doch Ukraines Kosten, seine Wirtschaft an die Standards, die Gesetze und Regeln der EU anzupassen, würden „nach den vorsichtigsten Schätzungen der Welt“ 150 – 160 Mrd. Euro betragen, meinte Asarow.


Das Land schuldet der russischen Gazprom beinahe 1.3 Mrd Dollar und würde die Ukraine der EU beitreten, würden die Rabatte, die Russland der Ukraine bewilligt, wegfallen. Das Land bekam kürzlich für neue IWF-Kredite sehr harte Bedingungen diktiert bekommen. „Der Standpunkt der IWF, wie er im Brief vom 20. November dargestellt wurde, war der entscheidende Tropfen,“ sagte Asarow. Im Brief fordert der IWF sofortige Abgabenerhöhungen für Wohnungen und kommunale Dienstleistungen, Einfrieren der Löhne und Pensionen sowie die Abschaffung alle landwirtschaftlichen Subventionen.

Hohe EU-Gesandte sind pausenlos nach Kiew gereist. Pat Cox, der frühere Vorsitzende des EU-Parlamentes und der ehemalige polnische Präsident Alexander Kwasniewski ist insgeamt 27 mal nach Kiew gereist mit seinen Versuchen zur Überredung, was aber nicht geholfen hat.

Dass Ukraines Parlament am Donnerstag mit großer Majorität sechs Vorschläge ablehnte, die zur Freilassung der früheren Premierministerin Julia Timoschenko geführt hätten, hätte an sich gereicht, um das EU-Abkommen zu stoppen. Jetzt muss die EU ihre Hoffnungen darauf setzen, dass die politischen Verhältnisse bei den Präsidentenwahlen 2015 zu ihren Gunsten ausfallen.

Das Versagen der EU wird natürlich analysiert und jene, die die Linie der EU formuliert haben, u. a. Schwedens Carl Bildt, müssen mit Kritik rechnen.

Es gibt Anlass zu glauben, dass u. a. Deutschland nicht so unzufrieden mit einer Pause bei den Verhandlungen ist.

Die Ukraine muss mehr als 17 Mrd. Dollar finden, um die Zinsen und Amortierungen im nächsten Jahr zu bezahlen. Einschließlich des privaten Sektors hat die Ukraine mehr als 60 Mrd. Dollar Schulden im kommenden Jahr zu bezahlen. Die Zinsen für Ukraines Staatsschuld liegen gegenwärtig 9.23 % über den Zinsen für amerikanische Staatsobligatione was bedeutet, dass „der Markt“ mit einem Staatsbankrott als einzig realistischer Alternative rechnet.

Ein Vertreter der ukrainischen Opposition, Arsenij Jazenjuk, nennt den Aufschub der Regierung „ungesetzlich und nicht konstruktiv“ und versprach, Anklage gegen den Präsidenten Janukowitsch zu erheben wegen „Verrats“.

Am Wochenende brachen Massendemonstrationen auf Kiews Straßen aus, sowohl für als auch gegen den Beschluss der Regierung.


Reuters, New York Times v. 22.11., Vesti nedeli v. 24.11.


Quelle - källa - source

7 Kommentare:

  1. Psychologische Kriegführung
    Für Phase 2 plante die CIA die Gründung einer »unechten kommunistischen Splittergruppe«, von der aber nur ein Briefkopf existieren sollte.
    Erschienen in Ossietzky 18/2004
    http://sopos.org/aufsaetze/4163bcef3e9fb/1.phtml

    Und dazu auch Ihre Sichtweise über Pol Pot ...

    http://einarschlereth.blogspot.de/2013/04/andre-bilder-von-kambodscha.html
    http://einarschlereth.blogspot.de/2012/09/pol-pot-in-neuem-licht.html

    möchte ich ihnen nochmals die Analyse aus
    Politblog.net: Kambodscha - das Mysterium von Angkar
    05/17/2007 10:06 PM
    vorhalten:

    "Cui bono - Angkar?

    Betrachtet man das Phänomen “Angkar” unter der Fragestellung “Cu bono” (”Wem nützt es?”), dann kommt man zu sehr eindeutigen und teilweise überraschenden Schlußfolgerungen. Angkar nützte nämlich sowohl direkt als auch indirekt ausschließlich den Interessen der US - Südostasienpolitik"


    http://parteibuch-spiegel.blogspot.de/2008/06/parteibuch-ticker-feed-von-2007-05-17.html
    http://web.archive.org/web/20070621095407/http://politblog.net/geschichte/kambodscha-das-mysterium-von-angkar.htm

    siehe auch

    http://mekong.net/cambodia/revisit.htm

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    1. Also das ist schwer, auf deinen Kommentar zu antworten, wenn deine links - zumindest die ersten zwei - ins Nirwana führen. Was hat der Stalin mit Kambodscha zu tun? Und der 3. link - das ist das übliche Geschmiere, das ich vor- und rückwärts kenne. Ich habe glücklicherweise zwei bedeutende Persönlichkeiten kennengelernt (von denen der eine - Malcolm Caldwell - von den Vietnamesen ermordet wurde, die oft in Kambodscha waren und vertrauenswürdige Berichte lieferten, was ich im übrigen geschrieben habe. Mehr habe ich dem nicht hinzuzufügen.

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    2. Um es härter zu formulieren, der Autor "nemetico" hält die Angelegenheit um die Organisation “Angkar” für eine PSYOP-Scheisse Made by Kissinger.

      Und ich verstehe "Linke" nicht welche meinen hier Kissinger verteitigen zu müsen ... und mit Opferzahlen lasse ich auch nicht mit den Journalisten Fritjof Meyer ein.
      Das geht mir sowas von am Arm vorbei ... plötzlich sitzen ALLE im Boot gegen eine Re-Feudale Propaganda-Pest des Edward Bernays :mad:

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    3. Als "PSYOP-Scheisse Made by ***" werte ich auch das sehr REALE:

      CIA Cannibal Eats Dead Syrian Soldier's Heart - *WARNING GRAPHIC*

      http://www.youtube.com/watch?v=v_5P5xwAPw8

      Warning - Item 18+ WTF!? Cannibal Rebel Eats Heart of Syrian Soldier might contain content that is not suitable for all ages.

      By clicking on CONTINUE you confirm that you are 18 years and over.
      Read more at http://www.liveleak.com/view?i=0c9_1368347673#xPSkwM8GBbz7fxDf.99

      http://www.liveleak.com/view?i=0c9_1368347673

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  2. Erst in die EU, dann in die NATO, das ist das Ziel! Darauf kann der Westen einen lassen, das wird Putin niemals zulassen! Er weiß was er will! Das ist eine weitere rote Linie! Was Hitler einmal wollte: heute gehört uns Deutschland und morgrn dir ganze Welt, wollen sich die Amis zu eigen machen! Amis go home, laßt euch nie wieder sehen, wenn die Welt befreit ist!

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  3. ...Russland braucht mehr Stärke, um einen Gegenpol gegen die globale Machtergreifung der USA zu bilden. Dazu brauchen sie die Ukraine als verlässlichen Partner. Das ist auch für Westeuropa existentiell wichtig. Leider begreift das ein erheblicher Teil der ukrainischen Bevölkerung nicht, übrigens auch die Polen nicht.
    Die Schlüsselkräfte der "orangenen Revolution" halte ich für US-Vasallen (natürlich von den USA bestochen).
    Den USA geht es ausschließlich um die Destabilisierung sämtlicher Staaten, weltweit, um am Ende als einziger "einiger" Staat die globale Macht zu übernehmen.
    In jüngster Zeit wird aber immer deutlicher, dass China eine einmalige Trumpfkarte gezogen hat, mit der die USA nicht wirklich gerechnet hat. Man will dort sämtliche Importe nicht mehr mit US $ bezahlen, womit besonders der Petrodollar in der Bedeutungslosigkeit versinken würde, und somit eine der wichtigsten Einnahmequellen der USA. In der Vergangenheit haben die USA auf solche antiamerikanischen Aktionen umgehend mit Krieg geantwortet. Das ist im Fall China aber nicht machbar. Es geht hier um 300 Millionen gegen 1.2 Milliarden Menschen und nicht um ein Entwicklungsland. Auch werden von den Chinesen keine US-Staatsanleihen mehr gekauft, eine weitere Schwächung der US-Bewegungsfreiheit.
    Ich bin sicher, dass die USA in die absolute Zahlungsunfähigkeit schlittern und damit nachhaltiger bankrott sein werden als die ehemalige UDSSR.

    MfG. grillbert aus Hamburg

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  4. die Frage nach dem “Cu bono” ist leicht beantwortet___
    schaut euch den neuen Ukrainischen 500er Hrywnja Geldschein an,
    dort findet Ihr das Symbol , das "sehende Auge" in der Pyramde (etwas moderner) wie auch auf der DollarNote
    Die Psvchpathen haben bereits unmittebar noch den "Orangen-Putsch " Nägel mit Köppe gemacht !

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