Samstag, 11. Mai 2013

„Progressive“ im Bett mit Bibi


Gilad Atzmon
8. Mai 2013


Wieder einmal sehen wir ein bekanntes Muster: unsere vereinigten „Progressiven“ - eine wahre Synagoge, ein Kollektiv von großen Humanisten – leihen ihre Unterstützung den Unterdrückten. Dieses Mal ist es das 'Syrische Volk', das sie zu befreien wünschen und ihr Feind ist offenbar Bashar al-Assad.

Es ist ein Muster, das wir allmählich nur allzu gut kennen. Vor dem 'Krieg gegen den Terror' wurden wir Zeuge, wie intensive, progressive Gruppen für Feministen- und Gay-Rechte Kampagnen für Frauenrechte in Afghanistan führten. Der Progressive Typ ist auch nicht mit dem gegenwärtigen Zustand der iranischen Revolution einverstanden. Allzu oft besteht er oder sie darauf, dass wir die Iraner befreien müssen. Diese Woche, sehen wir wieder einmal eine vereinigte Front, bestehend aus Tariq Ali, Ilan Pappe, Fredric Jameson, Norman Finkelstein und andere sehr gute Leute. Sie wollen von ganzem Herzen 'die Syrer befreien'.


Sie treten offen dafür ein, das Bashar al-Assad Regime zu stürzen. Sie fordern die 'Völker der Welt' auf, Druck auf das syrische Regime auszuüben, seine Unterdrückung und seinen Krieg gegen das 'Syrische Volk' zu beenden. „Wir fordern“, sagen sie, dass Bashar al-Assad ohne Umstände sofort verschwindet, damit Syrien mit einer schnellen Erholung in eine demokratische Zukunft beginnen kann.“

So hier sind wir also. Ali, Jameson, Pappe, Finkelstein & Co.. Im Licht der jüngsten israelischen Angriffe auf Syrien, wären Sie da so freundlich, geehrte Herren, uns zu sagen, wen Sie unterstützen? Ist es Assad oder Netanyahu, an deren Seite Sie stehen?

Man kann sich fragen, wie es geschehen kann, dass unsere Progressiven, trotz ihres guten Willens und humanistischen Referenzen, es wieder fertig gebracht haben, im Bett von Bibi zu landen.

Die Anwort ist allerdings verwirrend einfach. Die progressive Philosophie ist die neueste und fortgeschrittenste Form ideologischer Auserwähltheit. Indem man sich selbst als progressive bezeichnet, bringt mit sich, dass jemand anderes ein 'Reaktionär' ist. Es ist ein selbst-festgelegter elitistischer Standpunkt, der inhärent intolerant und rassistisch ist.

Progressivität ist ein Rezept, das der Tikun Olam (das Universum festigen) Ideologie verhaftet ist. Es setzt die Idee voraus, dass jene, die progressive Ideen haben, es 'besser wissen'. Sie wissen, was richtig und was falsch ist. Der Progressive weiß, wie man zwischen kosher und taref unterscheidet. Die progressiven Stimmen verschließen in diesem Fall ihre Augen vor der verwirrenden Tatsache, dass es die syrische Armee ist, hauptsächlich aus Sunnis bestehend, die gegen die sogenannten 'Syrischen Rebellen' kämpfen, die ein zusammengewürfelter Haufen aus ausländischen Söldnern sind.

Vielleicht könnten unsere progressiven Interventionisten einfach mal häufiger Robert Fisk lesen - schließlich ist Fisk der einzige verläßliche Englisch sprechende Reporter in der Region. „Die Wörter 'Demokratie' und Assad passen nicht gut in Syrien,“ berichtet Fisk und fährt fort. „Ich glaube eher, dass die Soldaten Syrischen Arabischen Armee eher für Syrien als für Assad kämpfen. Aber kämpfen tun sie und vielleicht, wie es aussieht, gewinnen sie sogar den Krieg.“

Wenn man das im Hinterkopf behält, würde ich erwarten, dass progressive Intellektuelle, darunter respektierte Historiker und Politwissenschaftler, ein wenig anspruchsvoller wären und ein bisschen mehr nachdenken würden, bevor sie Israel mit einem moralischen grünen Licht ausstatten, einen neuen globalen Konflikt vom Zaun zu brechen.

Ich würde dazu neigen zu glauben, dass es an der Zeit wäre, dass unsere progressiven Humanisten eine vorbereitende ethische Untersuchung anstellten.Sie könnten ein für alle mal herausfinden, was es ist, das moralische Gründe für jede Form von Interventionen liefert. Ich glaube, dass bevor Sie 'Tikun Olam' predigen und behaupten, 'die Welt fixen zu können' im Namen der gewöhnlich so genannten 'zivilen Gesellschaft' und des 'internationalen Rechts', Sie vielleicht erwägen könnten, erst einmal sich selbst zu fixen.

Quelle - källa - source


2 Kommentare:

  1. Der Konflikt in Syrien ist ein Gemachter Konflikt aus anderen Arabischen Ländern..
    Söldner Terror Banden aus gesucht. Was der Reporter Robert Fisk anspricht, das die Syrische Armee eher für Syrien als für Assad Kämpfen würde, muss ich dem Reporter Robert Fisk Laut wieder Sprechen. Ich kann Bestätigen das aber auch jeder Soldat ob Militär oder Marine für Assad Kämpfen. Es ist wohl eher ein Wunschtraum von Robert Fisk.

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  2. Völlig richtig, Britta. Aber ich kann ja nicht den Text von Gilad korrigieren. Der Fisk schreibt gute Sachen und zwischendurch ist er reichlich 'fishy'. Ich schätze ihn nicht so besonders.

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