Samstag, 27. April 2013

Riesengebäude mit 4 Fabriken und zahlreichen Geschäften in Bangladesch eingestürzt – hunderte Tote, 1000 Verletzte


Einar Schlereth

Samstag, der 27. April 2013


Schon gestern kam wieder eine Nachricht aus Bangladesch über ein furchtbares Unglück. Wieder einmal wurde ein neuer Rekord gesetzt. Vor ein paar Monaten waren 125 Arbeiter – die Mehrzahl Frauen – bei einem großen Feuer in einer Kleiderfabrik verbrannt.

Diesmal sind es jetzt schon 261 Tote plus über 1000 zum großen Teil schwer Verletzte. Aber es fehlen noch 900 Arbeiter und die Aussichten werden mit jeder Stunde geringer, noch Lebende unter den Trümmerhaufen zu finden wodurch die Zahl mit Sicherheit auf über 1000 Tote steigen wird.
Das Ungeheuerliche ist, dass das Gebäude am Tag zuvor als 'Einsturzgefährdet' bezeichnet wurde, die Arbeiter, die es zu Recht nicht betreten wollten, aber mit Stöcken hineingeprügelt wurden.

Hinzu kommt, dass es erstens auf sumpfigem Gelände ohne ein entsprechendes Fundament gestellt wurde und ursprünglich auf 4 Stockwerke ausgelegt war, der Besitzer aber zwei weitere Stockwerke oben draufknallte.

Und die Verantwortung übernimmt natürlich niemand. Weder der Besitzer, noch die 'Sweat-shop' Betreiber - ja die feinen Namen sind natürlich auch mit von der Partie wie Adidas, Boss etc. - noch die Bauaufsicht oder die Regierung.

Im Anschluss an diese Katastrophe hat es große Demos von Textilarbeitern gegeben, die – wie kann es anders sein – von der Polizei zusammengeprügelt wurden, wie die Regierung das jedes Mal macht. Denn Bangladesch ist inzwischen nach China zum zweitgrößten Textilhersteller der Welt avanciert und die Einnahmen aus dieser Industrie machen 80 % der Exporte aus. Deswegen sind Demonstrationen quasi illegal.

Es gehört zum Spiel, dass die Regierung groß herumdröhnt, dass die  Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden, egal wie hoch sie in der Hierarchie stehen, auch wenn sie unserer Partei – der Awami Liga – angehören. Aber das sind die reinsten Luftblasen, denn nach keinem der vielen, regelmäßig wiederkehrenden Unfälle und Katastrophen ist irgendein Verantwortlicher gefunden worden.

Das Schönste ist, „dass das gesamte Establishment von Bangladesh mitschuldig an den Bedingungen ist, die zu derlei Katastrophen führen. Zahllose Politiker und Militärs haben sich persönlich bereichert durch den Bau und Besitz an
Bekleidungsindustrien“, schreibt Patrick O'Connor in seinem Artikel 'Massenproteste brechen aus nach dem Kollaps derFabrik'.

Sie stecken unter einer Decke mit korrupten Baulöwen, die im Schnellverfahren Gebäude hochziehen, die eigentlich schon beim Einzug einsturzgefährdet sind. Obendrein werde die Gebäude mit Arbeitern und Maschinen vollgestopft (was mit
Sicherheit die Statik nicht zulässt), so dass bei Feuer, Explosionen etc die Fluchtwege völlig unzureichend sind, und das Gebäude wie in diesem Fall wie ein Sandwich zusammenklappt. Die Bausicherheitsbehörde beschäftigt ganze 18 Inspektoren für 100 000 Fabriken in der Hauptstadt Dhaka.

Die 4 Millionen Textilarbeiter in Bangladesch gehören zu den am allermeisten ausgebeuteten Arbeitern der Welt mit Löhnen von Armuts-Niveau und schrecklichen Arbeitsbedingungen. Sie verdienen etwa 37 Dollar im Monat bei bis zu 15 Stunden
täglich.

Es gehört zum Spiel, dass die Regierung groß herumdröhnt, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden, egal wie hoch sie in der Hierarchie stehen, auch wenn sie unserer Partei – der Awami Liga – angehören.. Aber das sind die reinsten Luftblasen, denn nach keinem der vielen, regelmäßig wiederkehrenden Unfälle und Katastrophen ist irgendein Verantwortlicher gefunden worden.

Das Schönste ist, „dass das gesamte Establishment von Bangladesh mitschuldig an den Bedingungen ist, die zu derlei Katastrophen führen. Zahllose Politiker und Militärs haben sich persönlich bereichert durch den Bau und Besitz an
Bekleidungsindustrien“, schreibt Patrick O'Connor in seinem Artikel 'Massenproteste brechen aus nach dem Kollaps der Fabrik'.

Sie stecken unter einer Decke mit korrupten Baulöwen, die im Schnellverfahren Gebäude hochziehen, die eigentlich schon beim Einzug einsturzgefährdet sind. Obendrein werde die Gebäude mit Arbeitern und Maschinen vollgestopft (was mit
Sicherheit die Statik nicht zulässt), so dass bei Feuer, Explosionen etc die Fluchtwege völlig unzureichend sind. Die Bausicherheitsbehörde beschäftigt ganze 18 Inspektoren für 100 000 Fabriken in der Hauptstadt Dhaka.

Die 4 Millionen Textilarbeiter in Bangladesch gehören zu den am allermeisten ausgebeuteten Arbeitern der Welt mit Löhnen von Armuts-Niveau und schrecklichen Arbeitsbedingungen. Sie verdienen etwa 37 Dollar im Monat bei bis zu 15 Stunden
täglich.

Die neueste Nachricht ist, dass ein weiteres Gebäude des Besitzers Rana nur einen Kilometer weiter auch gewaltige Risse aufweist.

Die Globalisierung ist doch was Feines.

3 Kommentare:

  1. Ist das der "Lohn", daß sich die Armen ihrem Schicksal ergeben und nicht gegen die herrschende Klasse rebellieren ?

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    1. Klugscheißer!
      Wie sollen die denn rebellieren? Hast doch gelesen, daß sie sogar von der Polizei hineingeprügelt wurden. Wer hat denn die Waffen in der Hand?
      Kannst Du Dich zum Beispiel gegen Leiharbeit, Hartz4, Zwangsgebühren GEZ, 19% Merkelsteuer, Zwangspfändung, Zwangsversteigerung usw. usf. wehren, wenn der Trachtenverein der Pozilei Deine Tür aufsprengt und bewaffnet in Deine Wohnung stürmt?

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    2. Nein, mensch kann sich nicht wehren!
      In seiner Machtlosigkeit und Mittellosigkeit ist er dazu verurteilt, diese billig T-Shirts zu kaufen und letztlich mitverantwortlich zu sein das 3000 Arbeiter in einem Gebäude durch unseren "Geiz ist geil bedroht sind.

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