Sonntag, 25. März 2012

Amerikas Vorwand, Afrika zu invadieren: Die „Kony- 2012“-Story

Den von Chossudovsky zitierten, ausführlichen Artikel von Nile Bowie kann ich wärmstens empfehlen, weil er auf die Tätigkeit der Chinesen in Afrika eingeht. Dort heisst es u. a., dass fast drei Viertel der chinesischen Investitionen in die Infrastruktur oder verarbeitenden Industrien fließen, etwas, das die westlichen Imperialisten immer tunlichst vermieden haben. Sie wollen für einen Appel und ein Ei die Rohstoffe lieber unbearbeitet wegschleppen. Und dann stellt sich das Dreckmensch Hillary Clinton hin und warnt vor Chinas "schleichendem Kolonialismus".
Obendrein werden jetzt afrikanische Soldaten als Kanonenfutter etwa in Somalia eingesetzt (wo die USA eine Niederlage erlitten), um für sie die Kohlen aus dem Feuer zu holen (das Erdöl vor Somalias Küste). Oder glaubt jemand, dass sie mit den Ugandern teilen werden?



von Michel Chossudovsky
am 18. März 2012

Die heimliche Tagesordnung in Uganda, Zentralafrika und am Horn von Afrika ist die Erbeutung von Erdöl und strategischen Mineralien. Die Bekämpfung von Joseph Kony und die Beschützung ugandischer Kinder ist ein zynischer Rauchvorhang, ein Vorwand für eine „humanitäre Intervention“ in einer Region, wo die USA in den vergangenen 20 Jahren „Bürgerkriege“ (Sudan, Ruanda, Demokratische Republik Kongo, Somalia, Äthiopien) angezettelt haben, die mehr als acht Millionen Tote verursachten:

„Vermittels AFRICOM versuchen die USA, in dem unglaublich Ressourcen reichen zentral-afrikanischen Block durch ihre Manöver die Hegemonie über China zu erlangen. Die Demokratische Republik Kongo (DRK) ist eines der größten Gebiete der Welt ohne eine effektiv funktionierende Regierung. Sie besitzt riesige Vorräte an Diamanten, Kobalt, Kupfer, Uran, Magnesium und Zinn und produziert jährlich Gold für mehr als eine Milliarde Dollar. Es ist durchaus machbar, dass die USA ihre Anwesenheit in der DRK beträchtlich ausweiten können unter dem Vorwand, Joseph Kony zu fangen.“ (Nile Bowie 'Merchandising and Branding Support for US Military Intervention in Central Africa', Global Research, 14. März 2012) 

In einer kürzlichen Entscheidung hat das Pentagon die Entsendung von Marine-Spezialeinheiten bestätigt, um ugandische Truppen für den Kampf gegen Joseph Konys Lords Resistance Army (LRA = Gottes Widerstandsarmee) auszubilden. Dies ist der Vorwand für eine direkte militärische Intervention in fünf afrikanischen Ländern.

„Bislang sind kleine Teams in fünf afrikanische Länder geschickt worden, einschließlich solcher, die von al-Qaida Terrorgruppen im islamischen Maghreb bedroht werden, laut einer Pressemitteilung der Marine.“ ('Stars and Stripes vom 15. März 2012)

Offiziell geschieht dies im Rahmen der „Friedensbewahrung“, was durch von den USA geförderte „Konterterrorismus-Operationen“ erreicht werden soll.
Das erklärte Ziel ist es, ugandische Soldaten in „Konterterrorismus-Ingenieure“ zu verwandeln, nämlich Spezialeinheiten unter dem Befehl der USA, „die dann nach Somalia geschickt werden zur Unterstützung von Infantrie-Battalionen“ (ebenda). Die Entsendung von US-Marines nach Afrika ist Aufgabe einer „neuen Spezial Marine Luft-Boden Truppe 12, die in Sigonella, Sizilien stationiert ist“.
Von dort werden kleine Teams von Marines nach ganz Afrika geschickt.

Diese Initiative wurde 2011 begonnen „als Teil einer Bemühung, afrikanische Soldaten darauf vorzubereiten, konter-Terrorismus-Operationen zu tätigen“, unter Anleitung der USA. Diese Initiative umfasst also auch die direkte Verwicklung ugandischer Truppen und Spezialeinheiten im Bürgerkrieg in Somalia. Unterrichtete US-Beamte sehen Fortschritte beim Druck auf die LRA in Zentralafrika und erwägen eine Antwort auf die Extremistengruppen, die in Nigeria eindringen.

„Der Usprung dieser Mission waren Operationen in Mogadishu, Somalia, wo Friedensbewahrer der Afrikanischen Union unter IEDs litten (improvisierte Sprengsätze) und andere komplexe Hindernisse bei Zusammenstößen mit der Al-Shahab“, sagte Major Charles Baker, Sprecher der Marine-Mission in einer Pressemitteilung der US-Botschaft in Kampala.
„Die Soldaten werden beim Training die Erfahrungen im kriegsgeschüttelten Somalia verwenden für die Jagd auf Joseph Kony, wo immer er sein mag“, sagte der ugandische Oberstleutnant Richard C. Wakayinja in einer anderen Pressenmitteilung der Marines ('Stars and Stripes vom 15. März 2012).


Quelle - source - källa

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