Samstag, 14. Januar 2012

Japan: Eine schlechte Nachricht und eine gute – nun ja relativ gute.

Die erste Nachricht vom 13. Januar 2012 werde ich etwas kürzen – wer unbedingt will, kann sie sich hier in voller Länge reinziehen. Sie zeigt das Ausmaß der Lügen von Regierung und der Atomkraftlobby. Das Schweigen darüber, dass es sich bei den Reaktormodellen um US-Technologie (General Electric) handelt, von denen in den USA dutzende herumstehen (die meisten in miserablem Zustand), und über den Eifer, mit der die Regierung mit Steuergeldern die Aufräumarbeiten bezahlt, die von Rechts wegen natürlich die Atomindustrie finanzieren müsste.
Das Daini-AKW liegt südlich von Fukushima
Vom Unfall im Fukushima Daiichi Atomkraftwerk-Komplex haben wir gehört. Aber es hat noch einen Atomunfall in Japan im vorigen Jahr gegeben, und zwar ca. 20 km von Fukushima entfernt, wo Tepco, der Fukushima Betreiber, eine zweites AKW betreibt, den Daini Komplex mit vier Reaktoren.


Von dort berichtete Tepco, dass in der Einheit 1 die Kontrollstäbe nicht richtig eingesetzt waren.


Am nächsten Tag hiess es, dass sich in den Kühlwasserbehältern Druck aufgebaut habe, möglicherweise auf Grund einer Leckage.
Nachmittags war die Temperatur in der Suppressionskammer auf über 100 Grad gestiegen sei auf Grund eines besonderen Vorfalls.


Am 14. März berichtete Reuters, dass man im Daini Komplex eine Zunahme des Radioaktivitätsniveaus festgestellt habe. Aber ein Tepco-Angestellter sagte, das komme wahrscheinlich von Fukushima.
Dann verkündete Tepco, dass im Reaktor Nr.1 Rauch austrete, und zwar aus dem Turbinen-Gebäude.
Im Juli berichtete die Kyodo-Nachrichtenagentur, dass im Daini-AKW in einem der Reaktoren das Kühlsystem gestoppt wurde, weil elektrische Funken entdeckt wurden.
Und dann war wohl alles geregelt worden, da wir nichts mehr hörten.

Doch heute berichtete die Mainchi Daily News:
Die Atom- und Industri-Sicherheitsbehörde verlangte von Tepco einen Bericht bis Ende Januar, wie die Ausrüstung im Daini-AKW, das vom Erdbeben und dem Tsunami beschädigt worden war, repariert werden solle, sagte ein hoher Beamter der Behörde.
Der Bericht werde benötigt, um „weiterhin sicherzustellen“, dass das Werk nach dem kalten Herunterfahren stabil bleibe, sagte Kenji Matsuoka, Chef der Katastrophenverhinderung der Behörde, auf einer Pressekonferenz, verneinte aber, er bezwecke, von Tepco zu verlangen, einen Neustart des AKW vorzubereiten.

Ein kaltes Herunterfahren wird als ein Zustand definiert, bei dem der untere Teil eines Reaktor-Druckkessels unter 100° C gehalten werden muss und die Strahlungsbelastung durch austretende radioaktive Substanzen signifikant eingedämmt wurde.
Evakuierung in Daini-Umkreis

Das Daini-AKW war nicht so verhängnisvoll wie das Fukushima Daiichi-Werk von dem Erdbeben der Stärke 9 und dem folgenden Tsunami beschädigt worden. Im Dezember wurde der Ausnahmezustand für das Daini-Werk aufgehoben.
Aber Einrichtungen des Werkes, wie das Notstromaggregat und das Kühlsystem für die Wasserbecken für verbrauchte Atombrennstäbe waren beschädigt worden, sagte die Behörde.
Natürlich ist der Ausdruck „kaltes Herunterfahren“ ein politischer und kein wissenschaftlicher Begriff. Daher ist es schwer zu wissen, wie ernst die Probleme im Daini- Komplez wirklich sind.
Tatsächlich hat sich der Tepco-Präsident für den Unfall im Daini-Werk (auch Fukushima II genannt) am 4. November und erneut am 11. Januar entschuldigt.
Und ein Professor Emeritus von der Universität Tokyo, mit dem Spezialgebiet für metallische Materiale, sagte in der vergangenen Woche, dass der Auffangkessel des Daini-Werkes beschädigt sei. Und Japans TBS News berichtete, dass in den Kellergeschoßen des Daini-AKWs 3000 Tonnen radioaktives Wasser lägen.
Und von all dem haben die Mainstreammedien keinen Piep gesagt.

Die zweite Nachricht lege ich auf den nächsten Post
"Goodbye, Atomkraftwerke!" 

1 Kommentar:

  1. sie sollten sich unbedingt über die rolle der
    gewerkschaften kundig machen. die gewerkschaften
    fungieren als bauernfänger für die nöte der arbeitenden bevölkerung. in deutschland sorgen sie
    seit jahren aktiv für einen ständig wachsenden niedriglohnsektor. beschäftigen sie sich mit dem armenhaus berlin, mit leiharbeit und ihren hintermännern bzw. organisationen. diese prinzipien gelten global für sämtliche gewerkschaften, auch wenn das auf den ersten blick anders ausschaut.

    AntwortenLöschen