Samstag, 17. Dezember 2011

Goodbye, Uncle Sam!


Von Jalees Hazir
am 16. Dezember 2011
Pakistans Premierminister (1. von links) leitet eine Dringlichkeitssitzung des Verteidigungs-Komités des Kabinetts (DCC) in Islamabad, Pakistans Hauptstadt
Vergangenen Freitag warnte Premierminister Gilani die USA und ihre Alliierten, dass jede weitere Attacke auf Pakistan mit einer „starken Antwort“ begegnet wird. Unterdessen ist das Parlamentarische Komité für Nationale Sicherheit mit der Aufgabe betraut worden, die Pak-US-Beziehungen zu überprüfen; seine Empfehlungen sollen der nächsten Sitzung des Parlamentes vorgelegt werden.
Eine Konferenz von Pakistans Botschaftern und Hochkommissaren soll morgen in Islamabad beginnen, um die Situation nach dem Mohmand Angriff im vergangenen Monat, bei dem 24 pakistanische Soldaten getötet wurden, zu besprechen. Der NATO-Nachschub durch Pakistan war nach dem Angriff blockiert und die Shamsi Luftwaffenbasis geräumt worden, die von der Allianz benutzt wurde.
Endlich scheint die Regierung aufgewacht zu sein hinsichtlich des dringenden Bedarfs einer neuen Einschätzung des US-Krieges in Afghanistan und unserer Rolle dabei. Die Distanzierung von dem globalen Schlamassel wird uns den notwendigen Spielraum geben, um enger mit den anderen Nachbarn Afghanistans zu kooperieren, um die dortige US-Besatzung zu Ende zu bringen und zusammen für Frieden in der Region zu arbeiten.
Mitten in diesen momentanen Entwicklungen hört man immer noch die Bayghairat-Brigade kreischen über die Konsequenzen, der bösartigen Supermacht nicht zu gehorchen. Sie leiern immer noch das alte Zeug herunter, das sie immer wiederholen, wenn eine Anstrengung in Richtung einer unabhängigen Außenpolitik unternommen wird. Dann erzählen sie uns, dass unsere Ökonomie kollabieren werde ohne die Gelder, die wir als Hilfe bekommen und die Darlehen von den US- und ihren anderen internationalen Finanzinstitutionen.
Schließlich, so sagen sie uns, dass Pakistan von Militanten und den Extremisten überrannt werden wird, wenn wir uns von den USA lösen, und der einzige Weg, uns zu retten, sei es, blind dem Diktat der USA zu folgen. Sie möchten uns von der Hilflosigkeit unserer Situation überzeugen. Ihre Argumente zeigen mehr als alles andere ihre sklavische Mentalität.
Nehmen wir ihr letztes Argument zuerst. Die jahrzehntelange US-Besatzung Afghanistans hat in Wirklichkeit Militanz und Extremismus angeheizt, nicht nur in dem verheerten Land sondern auch in Pakistan. Der bewaffnete Widerstand ist entstanden als der einzige Ausweg, die Besatzung durch eine brutale und skrupellose ausländische Armee in Afghanistan zu bekämpfen. Und in unseren Stammesgebieten haben die Opfer der Drohnenangriffe mehr und mehr junge Leute in die Reihen der militanten Organisationen getrieben.
Es gibt auch Gründe zu glauben, dass die USA direkt militante Gruppen finanziert und bewaffnet haben, um sie für ihre Zwecke zu manipulieren. Millionen Dollar wurden von den USA Berichten zufolge an Warlords in Afghanistan verteilt, um sicheres Geleit für ihren Nachschub in den Gebieten zu erhalten, die jene kontrollieren. Auch hat die Raymond Davis Episode die dubiose Verbindung enthüllt, die die CIA mit den Tehrik-i-Taliban unterhielt. Es ist schlimm, dass die zivilen und militärischen Führer ihm halfen, aus dem Land zu fliehen, statt der Sache auf den Grund zu gehen.
Auf jeden Fall sind religiöser Fanatismus und Militanz nicht Probleme, die wir lösen können, indem wir uns hinter dem schmutzigen Hemd einer lästigen und weithin verhassten Supermacht verstecken. Es ist eigentlich die Arbeit der pakistanischen Führer, die doppelte Drohung von religiösem Extremismus und Militanz anzugehen und, was mit jedem Tag deutlicher wird, kann dies nicht durch US-gelenkte militärische Operationen geschehen. Das Problem muss in holistischer Weise angepackt werden, indem gewisse Aspekte der religiösen Institutionen und Erziehung reformiert werden, die diesen Trends förderlich sind, und indem man Bilanz zieht von dem sozialen und ökonomischen Kontext, in dem sie gedeihen. Militärische Macht kann in manchen Fällen erforderlich sein, aber die ganze Strategie kann nicht darauf basieren, sie niederzuschießen
Das Argument vom ökonomischen Kollaps ist auch kurzsichtig. Es wurde berichtet, dass Pakisten in diesem Jahr nicht einen einzigen Dollar erhalten habe, nichts durch die Kerry-Lugar-Augenwischerei [Gesetz zum Kampf gegen den Terrorismus von 2009] und nichts aus dem Koalitions-Unterstützungs- Fond. Und was den IMF angeht, so sind seine giftigen Darlehens-Spritzen weltweit bekannt für ihre hemmenden auf die ärmsten Schichten der Bevölkerung. Wir haben dies in den vergangenen Jahren in voller Aktion gesehen, mit den Vorschriften von indirekter Besteuerung und der Erhöhung der Lebenshaltungskosten.
IMF-Darlehen und die Almosen von den USA und ihren reichen NATO-Ländern sind in Wirklichkeit Instrumente kolonialer Kontrolle, die nur dazu dienen, den Begriff von Abhängigkeit zu verfälschen. Außer, dass sie die Korruption in der bürokratischen und politischen Elite fördern und ein paar Krumen an Berater und Angestellte von verschiedenen nutzlosen und sinnlosen Projekten, bezwecken sie kaum etwas. Wir wären wirklich besser dran ohne die Almosen und Darlehen und könnten uns endlich hinsetzen, um eine eigene Wirtschaftspolitik zu entwickeln, die auf unseren Bedürfnissen und Möglichkeiten basiert.
Die absurdesten Argumente handeln von einem Krieg gegen die USA. Im Grund bittet man uns, wie eine Taube zu agieren, die die Augen schließt, wenn eine Katze naht. Ob es uns gefällt oder nicht, steckt die USA mitten in einem nicht erklärten Krieg gegen Pakistan, die uns als Hindernis bei ihren Plänen für die Region sieht. Offensichtlich ist die Beseitigung von sicheren Verstecken des Terrorismus nur eine Entschuldigung.
Ob es das Getue ihrer Marionettenregierung in Afghanistan und ihres strategischen Partners Indien ist oder ihre aggressive Einmischung in den Bau von Pipelines zwischen welchen Ländern, der Zeichen sind zu viele, als dass man sie ignorieren könnte. Es wäre wirklich schwierig, zu einem anderen Schluss zu kommen, wenn man die vielen verdammten Punkte der vergangenen Jahre miteinander verknüpft. Wenn die Bayghairat Brigade es nicht zuvor gesehen hat, so hätte der Mohmand Angriff ihr die Augen öffnen müssen. Was meinen sie also im Grunde? Dass wir durch einen Feind verbluten sollen, der im Kleid eines Freundes kommt?
Ein Krieg ist keine gute Sache und keine sensible Person würde dafür sein, einen zu starten, ob mit einem schwachen Land oder der mächtigsten Militärallianz. Doch die Bayghairat-Brigade sollte begreifen, dass einen Krieg wahrzunehmen, der an unsere Grenzen getragen wurde und uns selbst vor den irreführenden Angriffen eines sogenannten Alliierten zu verteidigen, nicht bedeutet, einen Krieg zu beginnen. Tatsächlich ist es der einzige Weg, einen ungerechten Krieg jenseits der Grenze zu beenden, der allzu lange anhält!
Quelle

1 Kommentar:

  1. Sehr guter und wichtiger Beitrag, der es wert ist weiter verbreitet zu werden. Ich habe einen Kommentar auf Mathaba hinterlassen. Vielen Dank für Ihre Übersetzung ins Deutsche und die Einstellung des obigen Textes. Das sind gute Nachrichten, zeigen sie doch endlich eine Bewegung in die richtige Richtung! Ich hoffe sehr, dass dieses Beispiel des pakistanischen Premierministers Schule macht und dass sich der Frieden in der Welt fortsetzen wird durch Bewusstwerden der Ursachen. Auch Ihre ausgewählten Texte in "Debatte zu Wissenschaft und Technik" sind sehr wertvoll!! Herzlichen Dank für Ihren Einsatz und viel Erfolg für unser gemeinsames Ziel, Frieden unter allen Völkern! Grüße aus Koblenz

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