Montag, 19. September 2011

Indien - Fasten gegen Atomkraftwerk in Koodankulam

Seit dem 11. September täglich Massenversammlungen

'Bewegung der Völker gegen Atomenergie (PMANE)'


am 16. September 2011

Die 25 000 Menschen, die sich im Dorf Idinhakari versammelt haben, um gegen das Kernkraftwerk in Koodankulam zu protestieren, lehnen die Werbegeschenke von Tamil Nadus Chefminister wie Mixer, Schleifmaschine, Laptop etc. ab, die anlässlich des Geburtstags von Aringar Anna, dem Chefminister am 15. September verteilt werden. Diese Menschen haben sich versammelt im Zusammenhang mit dem Hungerstreik von 127 Leuten seit dem 11. September, um die Schließung des AKWs in Koodankulam zu erreichen. Die hungernden Leute kommen aus Dörfern in den Distrikten Thoothukudi, Tirunelveli und Kanyakumari.
Jeden Tag haben sich in Identhakarai mehr als 15 000 Menschen versammelt. Am heutigen 5. Tag des Fastens wird die Situation für einige Leute allmählich kritisch. Der gewaltlose Kampf der Leute wird von der Staatsregierung und der Zentralregierung nicht ernst genommen. Es gibt rund Idinthakarai einen riesigen Polizeiaufmarsch. Schon fünf Tage lang gehen Fischer, Bauern, Lohnarbeiter, Händler des Gebietes nicht zur Arbeit, die Studenten fahren mit dem Boykott der Schulen fort und alle Geschäfte sind im weiten Umkreis geschlossen.
Die Leute waren einverstanden, drei Minister und Abgeordnete zur Diskussion der Situation zu treffen. Da diese sich weigerten, die Vertreter zu treffen, bevor nicht der Streik abgebrochen ist, fuhren die PMANE-Vertreter zur Behörde in Radhapuram. Aber dort trafen sie nur auf Leute ohne Verhandlungsauftrag, die abermals mitteilten, dass der Premier nur verhandle, wenn der Streik abgebrochen werde. PMANE sagte, sie seien bereit, mit dem PM zu reden, aber der Streik gehe weiter. Sie verlangten, das im Tamil Nadu Parlament als erster Schritt eine Resolution eingebracht werde, um das AKW zu stoppen. Außerdem verlangte man die sofortige Zurücknahme aller falschen Anklagen gegen etwa 500 Leute seitens der Polizei vor dem Beginn des Streiks. Und die Freilassung von vier Leuten, die ins Gefängnis geworfen wurden. Der Abgeordnete Michael Rayappan von der Desiya Murpokku Dravida Kazhagam Partei tauchte auf und solidarisierte sich mit den Leuten. Ihm war mehrfach in dem Tamil Nadu Parlament die Erlaubnis verweigert worden, die Koodankulam-Frage zu diskutieren. Er hat in den vergangenen 2 Tagen auch am Fasten teilgenommen. Er und Führer der Grama Sabhas und Panchayath (verschiedene Ebenen von legalen Volksversammlungen) gehörten auch zur Delegation, die die Minister traf.
Das Fasten wird morgen, am sechsten Tag auch weitergehen und Solidaritäts-Botschaften treffen aus dem ganzen Land ein; man erwartet auch, dass prominente nationale Führer in den kommenden Tagen an dem Fasten teilnehmen werden. Die fastenden Leute sind immer fester entschlossen. Die in Idinthakarai versammelte Menge wird täglich ungeduldiger, weil man sieht, dass die Gesundheit ihrer Leute einen kritischen Punkt erreicht, und weil der Staat und die Zentralregierung Gleichgültigkeit zeigen. Die Regierung sollte sofort einschreiten mit dem ehrlichen Interesse zu helfen, sonst könnte es Chaos geben. Bisher haben die Leute zu gewaltlosen Mitteln gegriffen, um gegen die gewalttätige Technologie der Welt zu kämpfen.

Der Originalartikel erschien hier.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen