Mittwoch, 20. Juli 2011

EHEC wird in den Tierfabriken gezüchtet


Rune Lanestrand hat heute ein wichtiges Thema aufgegriffen, das wohl mehr oder weniger auch für Deutschland und andere Länder gilt. Ich kann mir denken, dass auch in Deutschland auf dieses Thema der Deckel gelegt wird. Hier folgt sein Artikel:

Endlich gibt es eine öffentliche Debatte über die gefährliche EHEC-Seuche, die seit langem den Behörden bekannt ist, ohne dass Maßnahmen ergriffen worden sind. Woher diese Passivität? Die Erklärung liegt in der Erkenntnis, dass die EHEC-Seuche ein unausweichliches Ergebnis der kranken Landwirtschaftspolitik ist, die auf immer größere Einheiten und immer größere Tierfabriken aus ist.
Wir, die wir seit längerer Zeit diese Landwirtschaftspolitik verfolgt haben, konnten leider feststellen, dass der Landwirtschaftsminister Eskil Erlandsson noch größeres Vertrauen in Großbetriebe und Massenproduktion hat als seine Vorgänger. Er spricht ständig davon, die Produktivität effektiver und rationeller zu gestalten. Das bedeutet eine stärkere Anwedung von Chemikalien und mehr Pestizide in der Landwirtschaft, mehr und größere Tierfabriken. Diese Ziele haben in der Landwirtschaftspolitik heute Priorität und werden eifrig verfolgt. Erlandsson ist gemeinsam mit dem Landwirtschaftsministerium ein eifriger Anhänger von genmanipulierten Saaten (GVO), die in vielen Futtergewächsen ein Antibiotika-Agens enthalten, das zu vermehrter Antibiotika-Resistenz führt.
Ich hoffe, dass die Aufmerksamkeit für die gefährliche EHEC-Seuche zu einer Diskussion über die Struktur der Landwirtschaft und die staatliche Ermunterung zu Großbetrieben führt. Nicht zuletzt, was die scheußlichen Verhältnisse angeht, die in den Tierfabriken herrschen mit ihrer großen Verwendung von Antibiotika, was nicht nur großes Leiden für die Tiere sondern auch eine große Gefahr für die Gesundheit der Menschen erzeugt.
Das schwedische Volk muss anfangen einzusehen, dass der langfristige Preis für „billige“ Nahrung unerhört hoch wird. Und dass Politiker, die billigere Nahrung versprechen, darauf pfeifen, wie es den Tieren ergeht sowie auf die Qualität, und auch darauf, dass das Land entvölkert wird, die Landschaft verwildert und zuwächst.
Runes Originalartikel findet sich auf meiner schwedischen Seite und hier.

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